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Tinel (Speisesaal)

TINEL (regionaler Begriff für Empfangs- und Speisesaal)
 

In alten Dokumenten wird dieser Raum mit ‚Konsistorium‘ oder ‚Tinel‘ bezeichnet. Hier fanden Versammlungen des Kardinalskollegiums oder Konsistorien und zur Zeit des Papstes Innozenz VI. wahrscheinlich auch Essen bei Zeremonien statt.
 
Tinel en coupe Tinel avant 1978
 

Der Palais von Aubert wurde wohl unmittelbar in den Jahren nach seiner Berufung zum Papst erweitert. Der Saal wurde wahrscheinlich nach seinem Tod in ein Refektorium für die Mönche umgewandelt. Sie fanden sich hier aber nur an Sonn- und Feiertagen oder anlässlich eines Totenmahls für einen verstorbenen Bruder ein.
 

Man weiß heute, dass die Fresken der Johannes-Kapelle bis in den Speisesaal reichten. Auf der einen Seite war das Leben der ersten Priestermönche und der Anachoreten dargestellt, auf der anderen Seite die Geschichte des heiligen Bruno (Gründer des Kartäuserordens). Man muss sich ein Refektorium vorstellen, das völlig mit Wandmalereien bedeckt war, die dem Leben in der Einsamkeit huldigten.

Der ‚Tinel‘ wurde 1979 in einen Theatersaal umgebaut und mit Hilfe eines Spindelhubgetriebes mit erhöhbaren und absenkbaren Sitzreihen versehen. Hier finden heute Theatervorstellungen, Konzerte und Kolloquien statt.

Tinel Tinel
(Oben:) Bühne des ‚Tinel‘ mit Glastür an der Rückwand, die zur Freskenkapelle führt.
 
 Tinel Tinel
Tinel mit ebenem Boden